Dienstag, 03.01.2017
Krüger National Park – Swaziland
Am Morgen brechen wir kurz vor 5 Uhr vom Berg-en-Dal Camp auf. Wir wollen nach Osten zum Gate am Crocodile River und von dort aus nach Swaziland.
Einige letzte Stunden über die Pisten im Krüger National Park. Wir sehen allerlei, aber nicht die erhofften Katzen. No cats today!
Nach einer Pause am Crocodile River (allerdings ohne Krokodil-Sichtung), machen wir uns nach Swaziland auf. Ungewohnt nach drei Tagen im Park mit Höchstgeschwindigkeiten von maximal 50 km/h auf den Hauptstraßen und 40 km/h auf den Pisten und realistischerweise ca. 20 km/h im Schnitt jetzt mal wieder auf 100 km/h zu beschleunigen.
Der Grenzübertritt ist schon etwas anders als gewohnt. Bei der Emigration der Südafrikaner erst mal abmelden. Dazu gibt es einen Stempel in den Paß. Dann weiter auf die Swaziland-Seite der Grenze. Da stehen vier weiße Container rum, ohne jegliche Beschriftung. Irgendein Offizieller verweist uns auf einen der Container. Dort werden diverse Grenzformalitäten abgewickelt und diverse Zettel ausgefüllt, die uns in die Hand gedrückt werden. Dann müssen wir weiter in einen anderen Container. Dort bezahlen wir die Straßenmaut für Swaziland. Na gut, der arme König von Swaziland muss ja auch von was leben, immerhin muss er ja 15 Ehefrauen durchfüttern und mit deutschen Luxuskarossen versorgen. Swaziland wird von einem König regiert und ist das letzte autokratisch regierte Königreich in Afrika.
Der Grenzübertritt erfolgt nicht ohne dass zuvor ein Offizieller wieder einige der Zettel einsammelt, die wir vorher erhalten haben. Naja, kapier die Prozedur, wer will!
Swaziland. Das sind für uns erst mal lange gerade Strecken. Wir entscheiden uns kurzfristig noch zum Hlane Game Sanctuary zu fahren. Dieser Park ist deutlich anders als der Krüger: Kleiner, der Bewuchs ist dichter und die Wege nicht so breit und gut. Für einige Wege würde man ein 4WD benötigen. Wir halten uns hier aber nicht sehr lange auf. Man könnte hier allerdings gut auch einen Tag oder mehr verbringen, gibt hier doch zwei Camps und sicher auch einige Lodges in der Umgebung.
Swaziland ist sehr arm. Das sieht man bei den Durchfahrten durch die kleinen Städte und Dörfer. Wellblechbuden am Straßenrand, in denen alles Mögliche verkauft wird. Auch hier stehen viele Leute am Straßenrand und trampen bzw. warten auf eine Mitfahrt in den Kleinbussen, aus denen hier (wie auch in Südafrika) der privat organisierte öffentliche Verkehr besteht.
Gegen 16 Uhr kommen wir in unsere Unterkunft, der Umdoni Farm an. Eine sehr gepflegte, ruhig gelegene Farm. Das Zimmer, das wir hier haben, ist das bisher schönste: Vom Bett aus haben wir einen wunderbaren Blick in den Garten. Anstelle einer Klingel gibt es hier einen Hund, der erst mal schaut, wer kommt, und wenn er diejenigen nicht kennt, ein paar Mal bellt, ohne sich von seiner bequemen liegenden Position zu bewegen. Daraufhin erscheint ein reiferes und ausgesprochen freundliches Hausmädchen, das uns das Zimmer zeigt und erklärt, wohin wir zum Essen fahren können.
Wir sind sehr müde und auch etwas hungrig, so dass wir uns sehr bald aufmachen. Das Malandela liegt nur einige Kilometer weiter weg und bietet neben dem Restaurant auch Unterkünfte an. Vermutlich eine durchaus gute Alternative zu unserer Unterkunft.
Die Bedienungen dort haben ihre eigene Geschwindigkeit und einen etwas spröden Charme, aber gelegentlich bemühen sie sogar ein Lächeln. Das Beste aber ist die Essenswahl heute: Fisch (Kingklip) und ein vegetarisches Curry. Wunderbar! Kein vor fett triefendes Fleisch! Nur ein vor Fett triefender Fisch!
Um 21 Uhr fallen wir todmüde ins Bett und schlafen erst mal 10 Stunden. Das tut gut!