Mittwoch, 28.12.2016
Johannesburg – Pretoria
Von Hamburg ging es am 27.12.2016 erst mal nach Frankfurt und von dort aus weiter nach Johannesburg. Der Lufthansa-Flug – voll ausgebucht – war glücklicherweise ein Nachtflug und, obwohl man etwas eingeklemmt sitzt, konnten wir wenigstens ein wenig dösen oder gar schlafen.
Die Flüge waren absolut pünktlich. An der Immigration am Flughafen staute es sich - kein Wunder, da wir in der vorletzten Reihe im Flugzeug saßen. Hatte aber den Vorteil, daß schon das Gepäck auf dem Förderband eingetrudelt war. Von dort gleich an den Schalter zum Geldwechseln.
Direkt beim Ausgang rechts gibt es einen Vodacom-Laden, wo wir uns gleich eine SIM-Karte gekauft haben.
Die Autoverleiher sind dann gleich gegenüber des Ausgangs. Wegen der gefühlt hundert Unterschriften für die Anmietung des Autos machen wir den Scherz über die Waschmaschine, die wir jetzt wohl nach Hause geschickt bekommen werden. Den müssen wir der Angestellten aber erst mal erklären, denn zunächst guckt sie schon etwas irritiert.
An das Auto mit Schaltung und natürlich an den Linksverkehr muss man sich erst mal wieder gewöhnen. Immerhin ist das letzte Mal Linksverkehr mit Neuseeland bereits zehn Jahre her. Aber Wolle macht das super und Brigitte gibt den verbalen Supervisor ...
Auf der Schnellstraße/Autobahn nach Pretoria schüttet es ziemlich und wir sehen gleich zwei Unfälle, vermutlich zum gewissen Grad von dem heftigen Regen verursacht. Der zweite Unfall hat sogar eine Sperrung zur Folge, der wir glücklicherweise jedoch entgehen, da wir kurz davor abfahren zu unserer Unterkunft.
Das Brooks Cottage ist eine sehr schöne und geräumige Unterkunft. Die nette Betreiberin empfängt uns mit dem Regenschirm und den Worten, dass das nicht das übliche Wetter sei.
Zunächst müssen wir uns etwas sortieren und organisieren und bald kommt die Sonne raus. Schon besser!
Unsere Vermieterin rät ab, in der City zu Fuß unterwegs zu sein. Die Wege sind zu lang und die City selbst nicht sehr interessant und stellenweise ihrer Einschätzung nach zu gefährlich. Also machen wir einen Autoausflug.
Erst mal Shoppen um die Ecke. Doch ein anderes Sortiment als in unseren Supermärkten. Zum Beispiel kaum Wasser, dafür allerlei Softgetränke.
Erste Sehenswürdigkeit sind die Union-Buildings, das Parlament mit einiger riesigen und sehr schönen Statue von Nelson Mandela davor. Hier treffen wir in erster Linie farbige Menschen an.
Weiter geht es in das Zentrum um den Church Square. Uns lädt der nicht ein, dort auszusteigen: Es ist recht häßlich und ein bisschen heruntergekommen. Und tatsächlich wären wir hier, wie unsere Vermieterin schon sagte, so ziemlich die einzigen Weißen.
Die nächste Sehenswürdigkeit ist das Voortrekker-Monument, ein massiver Granitbau auf einem Hügel, der an die Burentrecks erinnern soll. Ein pompöses Denkmal für einen bestimmten Abschnitt der südafrikanischen Geschichte, der aber auch ins Grübeln bringt. Hier wiederum nur ein einziges farbiges Pärchen unter den Besuchern.
So scheinen die Eindrücke des ersten Tages die unterschiedlichen Lebenswelten in Südafrika zu zeigen: Hier weiße Menschen, dort schwarze Menschen, wenig Vermischung. In einem abendlichen Gespräch bestätigt das unsere Vermieterin, die noch im Südafrika der Apartheid aufgewachsen ist.
Nach dem Abendessen (wird wohl viel Fleisch diesen Urlaub) nun noch ein Absacker-Bier und dann ab ins Bett.
Und übrigens: Zebras und Springböcke beim Voortrekker-Monument, ungewöhnliches Vogelgezwitscher überall und eigenartige wenig scheue Echsen auf dem Grundstück des Brooks Cottage.
Ach so, nicht zu vergessen: Die junge Bedienung beim Abendessen, die uns einfach so eine lange Liste aufgeschrieben hat, was wir uns morgen alles auf der Fahrt ansehen können.