Dienstag, 03.09.2013
Am Morgen spazieren wir noch durch Split, das wir schon spät in der Nacht bewundert haben. Wir suchen uns ein Frühstückscafe am Hafen mit Blick auf das Wasser und geniessen die Morgensonne.
Wir lassen uns noch ein wenig durch die Gassen treiben und besorgen und einen Imbiss für die Fahrt. Dann machen wir uns auch schon wieder auf, denn wir wollen eine ordentliche Strecke an diesem Tag schaffen.
F. bemerkt gerade noch rechtzeitig, daß er seinen Reiseführer im Cafe hat liegen lassen. Wir fahren also noch den kleinen Umweg mit den Motorrädern an den Hafen. Ich warte bei den Motorrädern. Eine Politesse kann ich beruhigen damit, daß wir gleich wieder wegfahren. Glücklicherweise findet sich der Reiseführer wieder, denn dieser soll uns auf der Reise mit Übernachtungs- und sonstigen Tipps noch viele gute Dienste erweisen.
Den Tag über wird mein Fahrstil immer italienischer oder südländischer.
Irgendwann unterbrechen wir unsere rasante Fahrt, um in einem Ort direkt an der Küste am Strand, Halt zu machen. Wir wollen unseren Imbiß zu uns zu nehmen. Wir finden einen Platz unter Schatten spendenden Bäumen für die Motorräder und uns. Es ist so heiß, daß wir uns unserer Kleider bis auf die Unterhosen entledigen, und gehen nacheinander für eine Abkühlung ins Wasser. Eine herrliche Erfrischung!
Mit vom Baden leicht feuchter Unterhose (bei dieser Hitze eine zu empfehlende Kühlung) geht es weiter Richtung Dubrovnik. Auf der Weiterfahrt durchqueren wir einen kurzen Streifen Bosnien-Herzogowina, etwa 6 Kilometer, um darauf gleich wieder in den südlichen Streifen Kroatiens einzureisen.
In Dubrovnik machen wir noch einmal Halt.
Beim Abstellen der Motorräder kommen wir mit einer schwarzen Engländerin ins Gespräch. Sie war in Montenegro unterwegs gewesen, das auch unser Ziel für den Abend ist, und ist begeistert davon. Zu gerne würde sie mit uns auf den Motorrädern mitfahren. Ich erfreue mich an dem herrlichen britischen Englisch, dessen Melodie ich sehr gerne höre und solchen Ausdrücken wie "mind-blowing".
Wir stapfen mit unseren Klamotten eine steile Treppengasse hinunter ins Zentrum von Dubrovnik. Sich in den Motorradklamotten zu bewegen, ist bei dem herrlichen Wetter immer eine ziemlich schweisstreibende Angelegenheit. Wir gönnen uns erst mal ein Wasser, das wohl das mit Abstand teuerste Erfrischungsgetränk unserer Reise werden soll. Wir sehen uns noch ein wenig um in Dubrovnik, aber eigentlich ist es uns viel zu touristisch und wahrscheinlich bin ich wirklich ein wenig enttäuscht.
Unser Ziel ist Kotor, das am Ende eines Fjordes liegt, der recht weit ins Inland hineinragt. Wir parken dort zentral und suchen ein vom Reiseführer empfohlenes Hotel auf, das Hotel/Restaurant Rendez-vous. Die Leute dort sind recht nett und bemüht. Wir bekommen ein akzeptables Zimmer unter dem Dach für die Nacht, für 25 Euro inklusive Frühstück und einem Träger, der uns beim Transport der Klamotten von den Motorrädern ins Hotel hilft, da wir nicht in die gesperrte Altstadt einfahren können. Der Träger rüpelt zwar mit unserem Gepäck andere Passanten ziemlich brüsk an, aber wir können daran nichts ändern. Ein bisschen Fremdschämen macht das auch nicht wirklich besser.
Wir essen recht lecker im Restaurant des Hotels, das heißt auf dem kleinen Platz vor dem Hotel. Dazu gibt es Life-Musik aus einem benachbarten Cafe. Sehr angenehme Athmosphäre. Später machen wir uns dann noch auf, Kotor ein wenig zu erkunden. Schön gelegen, sehenswerte Altstadt, aber es werden auch eine Menge Touristen mit Kreuzfahrtschiffen herangekarrt, die allerdings vorwiegend tagsüber in der Stadt sind. Daher ist es an diesem Abend und in der Nacht eher ruhig und recht angenehm.