Sonntag, 01.09.2013

Am Morgen bin ich rechtzeitig auf. Nachdem ich eine Wäscheschleuder gesehen habe, beschliesse ich, eine Kleinwäsche zu machen. Meine Unterwäsche ist nach den ersten beiden Tagen schon ganz schön mitgenommen. Das heiße Wetter führt in den Motorradklamotten doch zu ziemlich heftigen Schweißausbrüchen und insbesondere die Socken sind am Abend eine olfaktorische Herausforderung. Nach dem Auswaschen per Hand schleudere ich die Wäsche und hänge sie anschließend zum Trocken an einem sonnigen Platz auf.

Dann gehe ich erst mal frühstücken in der Bar. Cappucino und ein Brioche con marmelada. Der einzige andere Motorradfahrer auf dem Campingplatz mit seinem 15jährigen Sohn setzt sich zu mir an den Frühstückstisch. Er war mit seinem Sohn mit Zelt 3 Tage an diesem Platz und hat Touren in die Umgebung gemacht. Die Dolomiten sollen auch mich an diesem Tag noch begeistern.

Endlich wird es ein Tag ohne Stau, zumindest keine wesentlichen. Über die Dolomiten geht es Richtung Trieste. Eigentlich war mein Ziel Rijeka, aber mir ist schon klar, daß ich das an diesem Tag nicht schaffen kann. Ich bin doch schon deutlich hinter meinem groben Zeitplan. Die Fahrt über die Dolomiten ist wirklich wunderschön. Die Bergmassive sind doch deutlich eindrucksvoller als jene in den Karawanken. Die Strecke sind wir zum Teil schon mal mit dem Auto gefahren, wenn ich mich richtig erinnere. Brigitte wird das noch genau erinnern.

Wieder hilft mir das Navi an diesem Tag gut den Weg und auf den Abend hin auch einen Campingplatz zu finden. Ich lande im Villagio Albatros, was später noch eine besondere Bedeutung erhalten soll. Kurz vorher tanke ich vorsichtshalber noch mal an einer mit Personal besetzten Tankstelle. Ich scheue mich etwas vor den Automatentankstellen, weil ich nicht weiß, wie gut ich mit diesen zurechtkomme. Ich lasse dieses Mal sogar tanken, was man allerdings in Italien auch ordentlich zusätzlich bezahlen muß. Aber dieses Mal gönne ich mir diesen Luxus, da ich froh bin, überhaupt eine Tankstelle mit Personal gefunden zu haben.

Auf dem Campingplatz ist es eigentlich schon Routine. Es ist ein recht großer Platz und es ist nicht viel los. Ich habe heute sogar Strom, so daß ich alle meine Geräte aufladen kann. Einen passenden Adapter habe ich auch von der Rezeption erhalten. Nachdem ich das Zelt aufgebaut habe, gehe ich erst mal an den Strand und ins Wasser. Bei Herauskommen helfe ich dann einem italienischen behinderten jungen Mann mit dem Rollstuhl aus dem Sand heraus. Ich esse im Restaurant des Campingplatzes zu Abend. Bin reichlich hungrig und stopfe mich kräftig voll.

Auf dem Platz sind einige deutsche Familien und viele Ungarn. Bei Ankunft ist es sehr laut, recht typisch italienisch, denke ich, aber glücklicherweise ist die Nacht wirklch sehr ruhig.