Sonntag 08.05.2016

Von Theth nach Shkodra

 

Nach einem sehr guten Frühstück und einer weiteren anregenden Unterhaltungen mit Jimmy, machen wir uns bei gutem Wetter auf den Weg über den Terthorja-Pass in Richtung Shkodra.

Wir wollen heute nicht weiter als nach Shkodra. Es wird uns gut tun, früher im Hotel anzukommen. 

Die Straße zum Paß hoch ist deutlich besser zu fahren, als die Strecke am gestrigen Tag. Allerdings gibt es hier auch deutlich mehr Gegenverkehr. An einem Denkmal für Edith Durham, einer bekannten englischen Balkanreisende des 19. Jahrhunderts, die sich unter anderem für die albanische Bevölkerung einsetzte, hat man einen wunderbaren Rundumblick auf die Bergmassive und das Kir-Tal, von dem wir am Tag zuvor nach Theth gefahren waren.

Ab der Passhöhe ist die Straße dann wieder geteert. Insgesamt waren wir auf der Theth-Runde etwa 60 Kilometer offroad unterwegs.

Zwischendurch nehmen wir noch einen Café zu uns, kommen aber schon recht zeitig wieder in Shkodra an. Dort erfahren wir, dass sowohl das Kaduku als auch das benachbarte Red Bricks heute ausgebucht sind. Daher müssen wir uns eine neue Unterkunft suchen. Im Red Bricks nehmen wir etwas zu drinken und suchen auf booking.com nach einer anderen Unterkunft. Das Hotel Rose Garden gefällt uns ganz gut und es scheint noch passende Zimmer frei zu haben.

Wir fragen die vier Jungs am Nebentisch in Englisch nach der richtigen Richtung zu dem Hotel und sie geben und bereitwillig Auskunft. Ein paar Minuten später spricht uns einer der Vier auf Deutsch an. Er hat wohl mittlerweile gehört, dass wir Deutsch miteinander sprechen. Er erzählt uns, dass der an einer von einer Österreicherin und einem Deutschen organisierten österreichischen Schule Informatik lernt und dass er bisher 10 Monate Deutsch gelernt hat. Sein Deutsch ist bereits ausgezeichnet! Im Rahmen seiner Ausbildung hat er auch die Möglichkeit für eine Zeit lang nach Österreich zu gehen, er will aber wieder zurück nach Albanien und helfen, sein Land aufzubauen. Es ist ein gutes Zeichen, dass es solche jungen Menschen gibt. Das hält die Hoffnung aufrecht, dass sich in Albanien vielleicht bald die Dinge zu einem besseren wenden.

Wir machen uns mit den Motorrädern auf in Richtung des Hotels Rose Garden, das ein paar hundert Meter entfernt in einer Seitenstraße liegt. Vermutlich, da wir so früh da sind, ist kein Mensch an der Rezeption des Hotels. Auf die Betätigung einer Klingel erscheint eine ältere Dame, die allerdings kein Englisch, nur Italienisch spricht, das wiederum ich nicht so gut verstehe. Aber alles kein Problem, hierfür gibt es ja das Mobiltelefon und ein englischsprechender Mensch vermittelt zwischen ihr und mir und wir einigen uns schnell, dass wir das noch zur Verfügung stehende 4-Bett-Zimmer für 45 Euro inklusive Frühstück nehmen. Als wir unsere Motorräder auf einen Innenhof fahren, werden wir von der Dame und ihrem Ehemann auf unsere Stellplätze dirigiert. Trotz der Sprachbarriere bereiten sie uns einen ausgesprochen freundlichen Empfang.

Den Namen verdankt das Rose Garden seinen kleinen Innenhof, der ein von dem älteren Paar gepflegter Rosengarten ist. Sehr gemütlich, aber leider lädt das etwas kühle Wetter nicht zu allzu langem Verbleib im Freien ein. 

Das Rose Garden ist auch nicht sehr weit vom Zentrum entfernt. Wir gehen heute abend fürs Essen aber neue Wege und besuchen das San Francisco, wo wir auch vorzüglich essen.