Donnerstag 28.04.2016
Rundfahrt
Am Abend hatte Markus noch die brilliante Idee, dass wir am heutigen Tag doch auch einfach eine Rundfahrt machen könnten. Die Strecke zwischen Krujë nach Burrel wird in einem Motorradtourenheft erwähnt.
Die Idee ist prima, denn so können wir noch eine zweite Nacht im schönen Hotel Panorama bleiben und brauchen nur das Notwendigste mitzunehmen, fahren also ohne schweres Gepäck. Eine gute Entscheidung!
Der erste Teil der Tour Richtung Burrel bis zur Passhöhe fahren wir auf gut asphaltierter kurviger Straße. Da zieht der kurvengeübte Schweizer mir nur Flachland gewohnten Langsamfahrer schnell davon. Doch ab der Passhöhe ist es aus mit der guten Straße, die auch hier weiter als SH38 geführt wird. Aber hier möchte ich nicht mit einem Auto unterwegs sein wollen. Es ist doch schon ziemlich steinig und felsig und die Brocken, die da zum Teil rumliegen können auch schon unter dem Motorrad gelegentlich heftig rumpeln. Ich bin ganz froh, dass ich vor der Reise noch eine Motorschutzverlängerung montiert habe.
Welches sind wohl die Lieblingsschokoriegel der Tochter der Ladeninhaberin?
In Burrel kaufen wir uns etwas Verpflegung ein. Hier gibt es noch Supermärkte, in denen bedient wird. Das heisst, hinter einem Tresen stehen die Regale und man sagt der Bedienung, was man möchte. Nun ja, bei Ausländern macht man schon mal ne Ausnahme und die dürfen dann hinter den Tresen und selbst durch die Regale streifen. Ob sich das mal allgemein als Innovation durchsetzen wird? Da der Schokoriegelbestand im einen Supermarkt zu wünschen übrig lässt, gehe ich noch in einen Laden gegenüber. Dort verlasse ich mich auf die fachkundige Beratung der etwa 10 jährigen Tochter der Ladeninhaberin, die so gut English versteht, dass sie mir ihre Lieblingsschokoriegel zeigen kann, die ich natürlich dann auch kaufe.
Wie kann man bloß bei dem Zustand der Straßen tiefergelegte Autos fahren?
Wir suchen uns noch ein Café an der Hauptstraße und betrachten ein wenig verständnislos den mit einer Geschwindigkeit von vielleicht 5km/h vorbeifahrenden tiefer gelegten schicken BMW mit zwei sonnenbebrillten Angeber-/Mafiatypen drin. Wie kann man bloß bei dem Zustand der Straßen tiefergelegte Autos fahren? Das wird uns wohl für immer ein Rätsel bleiben.
Nach der kleinen Stärkung fahren wir weiter Richtung Süden. Wir wollen eine vermutliche offroad-Strecke durch den Dajti Mountain National Park nehmen, der westlich von Tirana liegt und den wir bereits auf dem Weg nach Burrel im Norden kurz gestreift haben.
Es dürfte ausgesprochen beschwerlich sein, in einer so wenig erschlossenen Gegend zu leben.
Kurz nach Klos bekommen wir, was wir gesucht haben. Wir fahren eine lange abwechslungsreiche Strecke durch wenig besiedelte Gegenden. Hier ist man wirklich weit ab und dennoch gibt es immer wieder kleine Weiler, in dem Leute leben. Es dürfte ausgesprochen beschwerlich sein, in einer so wenig erschlossenen Gegend zu leben. Wir wollen uns das gar nicht vorstellen!
Insgesamt fahren wir an diesem Tag etwa 65-70 Kilometer offroad. Diese ersten Tage sind schon eine tolle Erfahrung für uns!
Die unvergesslische Straße der Möbelgeschäfte
Die Strecke durch Tirana zurück nach Krujë wird noch einmal ein besonderes Erlebnis. Unsere Navis spielen in Tirana einfach verrückt und lotsen uns teilweise durch ziemlich kleine Seitenstraßen. Irgendwann finden wir aber dann doch die Ausfallstraße nach Norden, die uns wegen der unzähligen Möbelgeschäfte in Erinnerung blieben wird. Und es handelt sich dabei wirklich um unzählige, so eher im höheren zweistelligen Bereich! Unglaublich!
Den Abend lassen wir in Krujë wieder im Hotel und im angeschlossenen Restaurant ausklingen, wo wir nun schon gut bekannt bei den Bedienungen sind.