Dienstag, 13.09.2016

Camping U Paradisu/Plage de Saleccia – Camping E Gradelle

 

Am Morgen wache ich bei Sonnenaufgang auf. Ich beschäftige mich etwas mit meiner weiteren Streckenplanung. Frühstück will ich auf der Fahrt zu mir nehmen. So mache ich mich bald auf den Weg. Die etwa 12 Kilometer Schotterstrecke bis zur Straße schaffe ich in lockeren 25 Minuten. Es würde mich interessieren, wie lange die beiden Österreicher vom Vorabend brauchen, die etwa zeitgleich mit einem normalen Polo losgefahren sind. Mit einem solchen Wagen ist das sicher nicht ganz so einfach.

Nach einer Weile auf der zunächst kurvigen Nebenstraße komme ich auf eine besser ausgebaute Hauptstrecker, wo ich einen netten Platz mit Aussicht an der Küste finde, wo ich endlich ein Frühstück habe.

Zwei französische Paare setzen sich an meinen Tisch. Einer der Herren spricht mich in etwas gebrochenem aber sehr gutem Deutsch an. Es stellt sich heraus, dass seine Frau Deutsche, die sich dann auch dazugesellt, Deutsche ist und so kommen wir ein wenig über das Reisen auf Korsika ins Gespräch. Das befreundete französische Paar kommt wohl schon länger zum Urlaub nach Korsika und haben die Freunde wohl zu einer gemeinsamen Reise überredet.

Ich komme auch noch mit einem deutschen Paar ins Gespräch, von denen ich mit ihrer Kamera noch ein paar Fotos mache. Sie sind mit zwei Motorrädern unterwegs und wollen drei Wochen lang Korsika erkunden.

Kurz nach L'Île-Rousse biege ich wieder in die Berge ab, um einige auf der Karte als landschaftlich schön gekennzeichnete Strecken zu fahren. In Pigna mache ich einen Spaziergang durch den recht schönen Ort. Im auf einer Hügelspitze gelegenen San Antonino verzichte ich allerdings darauf. Die Treppen hoch in den Ort sind steil und es ist recht heiß und in nicht allzu großer Ferne ist schlechtes Wetter im Anzug und darüberhinaus muss ich heute noch etwas Strecke machen. Also geht es bald wieder auf schöne Strecken hinunter ans Meer auf die Straße in Richtung Calvi.

Wegen der mächtigen Zitadelle von Calvi und die belebten Straßen entlang des Hafens entscheide ich mich, hier einen Halt einzulegen. Auf der Parkplatzsuche begegne ich dem deutschen Paar wieder, das ich bereits bei meiner Frühstückspause getroffen hatte. Wir beschliessen, den Ort gemeinsam zu erkunden. Leider finden wir nicht wirklich ein nettes Café in der Fußgängerzone um den Hafen herum. Es ist hier doch recht touristisch. Wir suchen weiter nach einem Café bei der Erkundung der Zitadelle, zu der wir uns in den Klamotten bei ziemlicher Hitze schwitzend hinauf quälen. Doch der Ort will sich uns nicht so recht öffnen. Wir beschliessen unabhängig voneinander, weiterzufahren.

Der Abschnitt von Calvi an der Küste entlang nach Porto zählt zu den schöneren Strecken auf Korsika und es macht Spaß hier zu fahren und die Ausblicke zu genießen.

In Galeria mache ich einen kleinen Einkaufs- und Imbißstop an einem Supermarkt. Ich habe mich den Tag über doch etwas vertrödelt und will jetzt nicht noch mit einem Mittagessen Zeit vertrödeln.

Am Abend finde ich dann den Camping E Gradelle, der recht hübsch an einem Hang gelegen ist, allerdings einen kleinen Spaziergang vom Strand entfernt ist.

Die junge Frau, die mich hier begrüßt, kann wenigstens einigermaßen gut Englisch und ein Restaurant gibt es auch. Es klappt mal hier nicht sofort mit dem Strom. Die junge Frau kann das Problem auch nicht lösen und ich mache mich erst mal auf an den Strand, um noch mal ins Wasser zu springen. Glücklicherweise hat der Chef dann das Stromproblem gelöst, als ich wieder zurück komme.

Das Essen am Abend ist sehr gut, allerdings ist die junge Frau, die jetzt auch im Restaurant bedient, nicht gerade gut mit dem Servicegedanken vertraut. Um ein zweites Bier zu bekommen, muss ich schon selbst an den Tresen kommen. Mit einem englischen Paar, das ebenfalls mit dem Motorrad unterwegs ist (er hat das Motorrad nach Italien verschiffen lassen und sie sind nur 2-3 Nächte auf Korsika), tausche ich mich über die Serviceunterschiede zwischen Italien und Frankreich aus. Ich bin nicht der Einzige, dem es auffällt, dass man in Italien irgendwie willkommener ist.