Donnerstag 14.05.2015

Benicàssim nach Barcelona

 

Ich wache recht zeitig auf und gehe erst mal an den Strand, den ich am Abend nicht mehr bei Tageslicht angesehen habe, da mir das Essen erst mal wichtiger war. Der Strand und das Wasser sind so einladend, dass ich noch mal zurück ins Hotel gehe, um mir Badehose und Handtuch zu holen.

Kein mental normaler Spanier würde bei diesen Temperaturen auf die Idee kommen, ins Wasser zu hopsen, aber ich brauche das jetzt unbedingt. Für einen abgehärteten Ostsee-Badenden sind das hier schon echte Warmwasser-Verhältnisse.

Nach Dusche und Frühstück will ich mich bald wieder losmachen, auch wenn ich vom Hotel angeboten bekomme, ich könne gerne noch über Mittag bleiben, da nicht viel los sei. Ich habe zwar heute nicht mehr so viele Kilometer vor mir, aber ich will auch nicht so spät in Barcelona ankommen.

Ein erster Check zeigt, dass der Hinterreifen wohl etwas Reifendruck verloren hat. Mein erster Weg geht daher dann zur nächsten Tankstelle. Dort Reifendruck wiederhergestellt und getankt.

Schon kurz später werde ich von zwei Motorradstreifen-Polizisten erwischt, wie ich ein Stopp-Schild überfahre. So ein Mist. Kostet mich bei sofortiger Begleichung 100 Euro. Ich habe zwar erst den Verdacht, dass die mich reingelegt haben, habe jetzt aber beim nachträglichen Schreiben die Stelle in Google Maps gecheckt und muss leider zugeben, dass die Recht hatten, auch wenn ich niemanden auch nur im Entferntesten gefährdet habe. Naja, irgendwie müssen die zwei teuren BWM 1200 RT ja auch finanziert werden.

In Salou kurz vor Taragona mache ich eine Mittagspause. Auf dem Tisch des Restaurants mit Strandblick liegt eine Werbung, die Pescaito frito anbietet aber ohne Preisangabe. Ich frage, ob es diese auch tatsächlich gibt. Ja, hurra! Das ist eines meiner Lieblingsessen! Die Bedienung macht mich glücklich. Im Gegenzug mache ich die Bedienung glücklich, denn er hat wohl mit einem Gast oder Kollegen darum gewettet, wie viel in den Tank meiner Maschine passt. Meine Antwort quittiert er mit einer "hab ich es doch gewusst"-Reaktion in Richtung seines Wettpartners.

Die Strände hier in der Gegend sind immer noch so ziemlich das Beste, was Spanien zu bieten hat. Leider bleibt mir keine Zeit, das zu geniessen. Barcelona ruft.

An der Küste entlang fahre ich weiter nach Barcelona und bin relativ zeitig bei meinen AirBnB-Gastgebern. Ich habe mich bei Alba und Albert eingemietet. Ein nettes Zimmer mit einem schmalen Bett für eine Person und einem eigenen Bad inklusive Frühstück. Ausserdem liegt die Wohnung sehr gut und es gibt eine wunderbare Dachterrasse. Zudem stellte sich bei der Kommunikation im Vorwege heraus, dass Alba sehr gut Deutsch spricht. Die Beiden sind supernette Gastgeber! Wieder einmal habe ich einen Glückgriff getan.

Alba begrüßte mich und hatte sich bereits nach einen Garagenparkplatz nebenan in einer Garage erkundigt. Leider sollte es sich herausstellen, dass dieser anstelle von 22 Euro für 2 Tage, je Tag 22 Euro kosten sollte. Aber auf der anderen Seite hat sich das Moped diesen Luxus irgendwie doch verdient.

Nach der obligaten Dusche machte ich mich zu einer ersten Erkundungstour durch Barcelona. Natürlich sind hier jede Menge Touristen unterwegs. Da gerade die Franzosen irgendwelche Ferien hatten, hörte man beinahe mehr Französisch als Spanisch auf den Straßen. Ich liess mich durch die Straßen und Gassen treiben und diese auf mich wirken.

Später aß ich noch etwas und besorgte mir dann noch eine Flasche Rotwein, die ich mir zurück in der Wohnung mit Albert teilte, der alleine zuhause war und mit dem ich mich sehr schnell in einer angeregten Unterhaltung befand, die wir bis spät als Alba wieder vom Babysitten zurück kam, fortführten. Ein sehr netter Abend.