Dienstag 12.05.2015
Algeciras - Ronda - Laroles (Sierra Nevada)
Das Frühstück im Hotel Reina Christina kenn ich ja schon von der Anreise. Ich bediene mich reichlich davon. Beim Beladen des Moped treffe ich noch einen Österreicher, der einen Monat in Marokko gereist ist und nun auch auf der Rückreise ist. Er spricht davon, über Ronda zu fahren, von dem ich bereits auf der Fahrt durch Südspanien von Engländern gehört habe. Spontan werfe ich meine nächtliche Routenplanung um und beschliesse auch über Ronda zu fahren. Für heute habe ich noch kein Ziel und werde mir dann irgendwo ein Hotel suchen müssen.
Der Weg Richtung Ronda ist recht schön. Ronda selbst ist durch die Schlucht, die sich durch den Ort zieht bekannt. Es ist voller Touristen. Ich mache einen kleinen Rundgang, zu mehr fehlt mir bei der Hitze die Motivation. Ich nehme noch einen kleinen Imbiss und fahre dann bald weiter. Die weitere Strecke geht im Bogen Richtung Nordwesten. Ich komme an einen sehr lauschigen Stausee. Von dort ist es nicht weit zum Caminito del Rey, einem früher wegen seiner Gefährlichkeit berüchtigten Klettersteig, der gerade vor kurzem komplett renoviert neu eröffnet wurde. Für eine begrenzte Zahl von Besuchern pro Tag ist der nunmehr nicht mehr besondere Kletterfähigkeiten verlangende Weg der Allgemeinheit zugänglich. Ich kann einen spektakulären Teil des Weges in den Felsen mit einer Brücke über die Schlucht sehen. Schon sehr beeindruckend. Wenn ich noch einmal in diese Gegend komme, dann werde ich diesen Weg sicher gehen. Man muss sich nur schon Monate vorher im Internet anmelden. Für dieses Jahr (Stand 2.6.2015) ist der Weg bis September inklusive bereits ausgebucht. Vermutlich wird er im Oktober wohl aber schon geschlossen ...
Ich beschliesse über Malaga an der Autobahn möglichst zügig an der verbauten Küste entlang zu fahren, um dann Richtung Sierra Nevada abzubiegen, wo mich dann noch einige schöne Straßenkilometer empfangen.
Irgendwann orientiere ich mich auf der Karte und beschliesse Richtung Laroles zu fahren, wo ich dann auch eine nette Unterkunft finde (Hotel Real de Laroles-Nevada). Schon auf der Fahrt hatte ich in einigen Kurven ein etwas schwammiges Gefühl und der Hinterreifen sah nach dem Abstellen des Motorrads auch ein wenig so aus, als ob zu wenig Luft drin wäre. Mein Gastgeber Jose Ramon spricht mich auch darauf an. Er ist früher wohl auch viel Motorrad gefahren. Ich beschliesse, mich erst am nächsten Morgen darum zu kümmern, am Abend ist es eh schon zu spät.
Essen ist nur in der Nähe in einem Restaurant eines Verwandten von Jose Ramon möglich. Man kennt sich hier eh und mehr oder weniger ist jeder mit jedem irgendwie verwandt in Laroles.
Ein deutsches Paar, Jutta und Arndt, die in den vergangen Tagen in der Sierra Nevada einen europäischen Wanderweg entlang gewandert und im selben Hotel gelandet sind, laden mich an ihren Tisch ein. Es wird ein unterhaltsamer Abend mit viel Austausch von Reiseerlebnissen.