Mittwoch 13.05.2015
Laroles (Sierra Nevada) - Benicàssim
Am Morgen checke ich nach dem Frühstück den Hinterreifen und finde tatsächlich in der Mitte des Lauffläche einen metallischen Punkt. Ich habe mir etwas in den Reifen eingefahren. Der Luftdruck hat abgenommen aber der Reifen ist glücklicherweise nicht platt.
José Ramon ruft bei einem Automechaniker in der Nähe an und kündigt meinen Besuch an. Leider kann mir der Mechaniker nicht helfen, stellt aber wenigstens den richtigen Luftdruck wieder her. Auf Spanisch erklärt er mir, dass ich im nächsten, etwa 20 Kilometer südlich gelegenen Stadt, eine Werkstatt für Motorräder und landwirtschaftliche Fahrzeuge aufsuchen soll. Das tue ich dann auch, die ganze Zeit doch sehr verhalten fahrend. Der Chef in der dortigen Werkstatt winkt auch sehr schnell ab und schickt mich um die Ecke zu einem Reifenhändler. Irgendwie hab ich bei dem Aufenthalt aber meinen Mopedschlüssel verbummelt. Panische Suche. Gott sei Dank hatte ich von Brigitte noch den Zweitschlüssel mitgenommen. Dann um die Ecke zum Reifenhändler, gezeigt wo das Problem ist. Die Jungs da haben erst mal den Fremdkörper entfernt und dann Spucke drauf auf die Stelle. Keine Blasen. Also erst mal weiterfahren, meinen sie. Nun, was bleibt mir anderes übrig. Also erst mal weiterfahren. Da findet sich auch der Erstschlüssel wieder, eingeklemmt zwischen Visier und Klapphelmunterteil, das ich zwischenzeitlich hochgeklappt hatte.
Ich beschliesse, dass ich nach dieser kleinen Odyssee mal endlich Kilometer machen muss an diesem Tag und fahre auf die Autobahn. Nach etwa 100 km mache ich eine kleine Pause. Der Reifendruck ist noch ok.
Es wird ein höllisch heisser Tag und irgendwie rebellierte am Morgen auch noch mein Magen etwas. Kurzum, es geht mir nicht so besonders. Ich fahre öfter mit dem Finger zwischen Visier und Helmunterteil, damit ich mehr Frischluft bekomme. Die Hitze ist so groß, dass ich mir vorkomme, als säße ich mit meinem Klamotten vor einem riesigen Föhn.
Ich habe mir die Gegend nördlich von Valenzia als Ziel ausgeguckt und damit wird das heute auch wieder eine recht lange Fahrt. Glücklicherweise geht es mir irgendwann wieder besser und ich muss nicht mehr befürchten vom Motorrad zu fallen. Der Hinterreifen verliert auch kaum Luft, so dass ich nicht allzuoft nachprüfen brauche.
Kurz vor Benicàssim halte ich an, um mich zu orientieren. Gemeinsam mit Brigitte übers Internet verbunden, suchen wir ein Hotel und ich mache mich auf den kurzen Weg dorthin, um einzuchecken. Das Tramontana ist ein etwas aus der Zeit gefallenes Hotel, aber sauber und sehr günstig und das Personal sehr freundlich. Ich bin zufrieden damit.
Am Abend gehe ich in der Nähe im Restaurant mit Blick auf den Strand essen.