Dienstag 22.03.2011

Spät ins Bett, spät hoch, lange und gut geschlafen. Nach dem langgezogenen Frühstück ziehen wir los in die Stadt, die Messer aus Jinmen kaufen. Brigitte ersteht zwei schöne Messer aus dem Stahl der rotchinesischen Geschosse, die auf die Insel 金門 Jīnmén abgeschossen wurden. Dort wird der hochwertige Stahl von Maestro Wu unter dieser Marke (Chinesisch unter: 金合利鋼刀 Jīn hé lì gāng dāo) in Küchenmesser umgearbeitet: Schwerter zu Pflugscharen auf Taiwanesisch.

Dann bummeln wir weiter in eine Gegend, wo es schöne Stoffe geben soll, nördlich vom Bahnhof. Wir kommen durch Straßen mit spezialisierten Läden, in welche man von der Straße direkten Einblick hat. Es ballen sich hier in bestimmten Straßen immer mehrere Läden eines Gewerbes. So kann der Kunde gut vergleichen und findet garantiert, was er braucht. Wir vertrödeln ein wenig Zeit an der häßlichsten Kreuzung Taipeis, die zudem teilweise Baustelle ist. Wir finden zwar die Ecke mit den Stoffen, aber man müßte sich das Gewünschte erst nähen lassen. Das geht zwar nach Sheng-chings Auskunft sehr schnell, aber die Kommunikation über solche hausfraulichen Details traut sich Wolle dann doch nicht zu. Also kein Tuch für Wolles Mutter, die in Kürze Geburtstag hat.

Wir bummeln also weiter durch eine nette Gegend mit Kräuterläden, Gewürzen, Apotheken etc. Kaufen etwas taiwanesischen Früchtetee, obwohl uns die Verkäuferin den deutschen Früchtetee in höchsten Tönen anpreist und sich auch nicht von Wolles Hinweis davon abbringen lässt, dass wir selbst aus Deutschland seien. Tja, in allen Ländern gilt etwas anderes als "exotisch". Zur Stärkung gönnen wir uns zwei Baozi 包子 Bāozi vom Stand an der Straßenecke heiß in die Hand (bzw. Plastiktüte) - lecker! Sind dann irgendwann ziemlich platt und recht spät dran und beschließen, zurück in die Wohnung zu fahren. Die Füße tun weh. Aber man kommt ja aus dem Schauen nicht mehr raus, einfach zu schön! Nach einer kleinen Pause bei Günter zu Hause gehen wir mit ihm und Katharina zum von Wolle gewünschten Jiaozi-Geburtstagsessen (餃子 Jiǎozi). Sheng-ching kann leider nicht mit, Sie muss noch zur Rücken-Behandlung und muss noch einen Vortrag für die Uni vorbereiten. Es gibt zu Wolles Freude viele, viele 餃子 Jiǎozi. Abends stoßen wir noch alle mit Champagner an und planen mit Günter die nächsten Tage. Dazu gibt es leckere kleine Mini-Mondkuchen mit Füllung.

  • Straßenlärm in Taipei

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  • In der U-Bahn