Samstag/Sonntag 19/20.03.2011
Am Samstag morgen geht es in der Frühe erst mal nach Frankfurt. Glücklicherweise sind wir früh am Flughafen und werden dort auf einen noch früheren Flug umgebucht, der dann wegen Nebels und einer daraus resultierenden Anflugseinschränkung in Frankfurt erst zu der Zeit fliegt und ankommt, wie unser eigentlich später gebuchter Flug. So erreichen wir unseren Anschlußflug nach Taipei glücklichweise rechtzeitig. In Frankfurt müssen wir hierzu das Terminal wechseln, da China Airlines 中華航空公司 Zhōnghuá hángkōng gōngsī nicht zur Star Alliance gehört. Bereits auf dem Flug von HH nach Frankfurt lernen wir zwei taiwanesische Geschäftsleute kennen, welche auf dem Weg nach Hause sind. Der jüngere von Beiden spricht exzellentes Deutsch. Auf unsere Nachfrage erzählt er, dass er in Deutschland zur Schule gegangen ist und Abitur gemacht hätte und nun in Taipei arbeitet. Im Flugzeug nach Taipei sitzen Beide nur einige Reihen vor uns und am Gepäckband in Taipei gibt er uns noch seine Visitenkarte und bietet an, dass wir anrufen, sofern wir Probleme oder Fragen haben.
Auf dem Flug von Frankfurt nach Taipei sind mehr Taiwanesen gebucht als Ausländer. Es gibt aber auch einen deutlichen Anteil von zweisprachigen Euroasiaten, die vermutlich zu Verwandtschaftsbesuchen nach Taiwan reisen. Am Gepäckband spricht Wolle z.B. mit einer etwas älteren und einer junge Frau, welche Chinesisch aussehen, aber akzentfreies Deutsch sprechen und offensichtlich Verwandschaft in Taiwan besuchen.
Wir kommen um 6:00 Uhr Ortszeit am Sonntag morgen auf dem Flughafen in Taoyuan an. Da wir Günter und Sheng-ching nicht so früh aus den Federn werfen wollen, machen wir uns gemächlich mit dem Bus nach Taipei auf. Wolle kauft eine Buskarte und erhält eine vierstellige Busnummer genannt, die er zu Belustigung der Kartenverkäuferin in Zeitlupe repetiert. So schnell funktioniert die Umstellung auf Chinesisch einfach noch nicht.
Wir erwischen einen Bus, der - kaum sind wir eingestiegen - gleich losfährt. So sind wir doch recht schnell in Taipei am Hauptbahnhof.
Von dort nehmen wir uns ein Taxi zur Wohnung von Günter und Sheng-ching. Der Taxifahrer heisst mit Vornamen 來春 Lái-chūn, was wörtlich "kommen Frühling" bedeutet. Wolle scherzt mit dem Taxifahrer, dass das doch ein gutes Zeichen für unsere Reise wäre. Auf der Fahrt gibt Wolle dem Taxifahrer die Anweisungen von Günter weiter und so finden wir die Adresse ohne weitere Probleme. Wir sind früh dran und holen Sheng-ching und Günter beinahe noch aus dem Bett. Katharina hat bei einer Freundin übernachtet und Günter holt sie erst später ab. Wir trödeln einfach nur rum, Frühstücken mit Croissant und von Günter selbstgebackenem Brot, richten uns im Gästezimmer ein und spazieren etwas im Viertel herum. Es sind über 20 Grad und Günter meint, es sei der wärmste Tag des Jahres. Nachmittags legt sich Brigitte ein bisschen hin, abends noch zum Essen raus zum Thailänder. Wir halten bis um 21.00 Uhr durch. Nun schon circa 31 Stunden auf den Beinen, da wir im Flieger kaum geschlafen haben, kippen wir dann ins Bett und schlafen 12 Stunden mehr oder weniger durch.