Samstag 09.05.2015
Ouzoud - Seen, Berge, Pisten (inkl. Umweg von 66 km wegen leerer Tankstelle) - Khénifra
Die heutige Strecke hat es in sich. Insgesamt weden es 426 km.
Am Morgen verabschiede ich mich in Ouzoud mit dem Hinweis, dass ich vielleicht am Abend schon wiederkommen werde. Ich habe die Option, heute eine Rundfahrt über Pisten zu machen.
Ich fahre wieder nette Sträßchen und komme am Stausee Bin El-Ouidane vorbei.
Da die einzige Tankstelle im Umkreis von 33 Kilometern in Ouaouizeght keinen Sprit mehr hat und ich trotz halbvollem Tank nichts riskieren will, mach ich vorsichtshalber einen kurzen 66 km langen Umweg zur Tankstelle. Wer weiss, wo sonst nach der Pistenfahrt die nächste Tankstelle mit Sprit kommen wird.
Allerdings verliere ich durch diesen Abstecher beinahe 1,5 Stunden Zeit.
Ich fahre auf Nebenstrecken in Richtung Tilouguite, wo gerade Souk (Markt) ist und alles aus dem Atlasgebirge ist mit Eseln zu diesem Zweck in die "Stadt" gekommen. Leider kann man von solchen Ereignissen keine Fotos machen, ohne irgendwem zu nahe zu treten. Ich bin ganz froh, dass meine Strecke nicht mitten durch den Souk geht (da geht es nach Imilchil), denn selbst nach meinen Erfahrungen in Marrakech wüsste ich nicht, wie ich durch dieses Gewimmel durchkommen sollte. Alles ist in Aufregung und der Souk ist ein einziges Gewühle. Ein Polizist schaut mich nur achselzuckend an und so mancher Passant bemerkt mich erst auf den zweiten Blick irritiert.
Ab hier geht es auf einer Piste zur Cathedrale des Roches, einem riesigen Felsen. Ich fahre bis zu einem Abzweig nach Imilchil bzw. Anergui. Dort mache ich eine kleine Pause uns überlege, wie es weitergehen soll. Durch den Tankstopp-Umweg bin ich so spät dran, dass ich daran zweifle, ob ich an diesem Tag noch die Runde über Agouti zurück nach Azilal schaffe. Also beschliesse ich, zurückzufahren und eine Piste Richtung Nordosten zu nehmen, von der ich bereits zuvor einen tollen Ausblick auf den Stausee genossen habe. Das ist ja auch im Prinzip eher die richtige Fernrichtung.
Gesagt, getan. Damit handle ich mir so etwa 30 km Piste ein, die zum Teil nicht ganz einfach sind. Zunächst ist es leichte Schotterstrecke, dann kommen aber auch Abschnitte mit roter Erde, in die in der feuchteren Jahreszeit ziemliche Spuren hineingefahren sind. Zwischendurch verliere ich dann auch noch die Orientierung. Irgendwie wollen Karte und mein Navi nicht mehr so richtig zueinanderpassen. Da wird man schon einen Moment unsicher, so ganz alleine auf weiter Flur. Und es gibt auch keinen, den man fragen könnte. Autos fahren hier nicht und wenn man jemandem begegnet, bezweifle ich, ob man sprachlich zueinanderfinden würde. Auf einer etas 15 km langen Strecke sehe ich gar kein Fahrzeug. Dann komme ich aber an ein großes Neubauvorhaben, an dem aktuell gearbeitet wird und ein LKW hoppelt die Straße vor mir entlang und macht mir Platz zum Überholen. Ich kann also nicht ganz falsch sein. Der Gedanke, den ganzen Weg zurückzufahren, hat mich schon etwas gefrustet. Nach einer Weile gibt es dann endlich auch wieder eine kleine Straße, wobei ich erst mal falsch abbiege und in die falsche Richtung fahre. Nicht so ganz mein Tag heute.
Nachdem ich endlich auf der richtigen Fährte bin, nehme ich mir vor, bis nach Khénifra zu fahren. Dort muss es einige Hotels geben. Werd schon was finden.
Das Hotel in Khénifra ist eher nicht so toll, aber der Parkplatz ist vor der Tür und das Zimmer ist ok. Aber Charme hat das hier nicht. In Khénifra suche ich abends noch etwas zu Essen, aber ich bin zu spät dran und so versorge ich mich mit Nüssen und sonstigem Kram. Geht schon.