2023/09/15 – 2023/09/20
Letzte Vorbereitungen
Am Freitag Vormittag haben wir noch einen Termin für die Heizungswartung – ja, auch so etwas gehört natürlich in das unendlich umfangreich scheinende Vorbereitungsprogramm. Danach machen wir uns auf den Weg für eine letzte Rundreise bevor es hoffentlich wirklich RICHTIG los geht.
Mit einem Zwischenstopp im netten Bernburg an der Saale fahren wir Samstag nach Langenaltheim. In dem Offroad-Park in einem Steinbruch südlich von Ingolstadt haben wir noch ein Training gebucht um unser Auto ein wenig besser kennenzulernen.
Btw: Nun sei es endlich verraten, das Auto hat tatsächlich einen Namen! So weit ist es mit uns gekommen :-) Aber nachdem ein Facebook-Kontakt aus Namibia beim Anblick eines Fotos des neu gekauften Hliux schrieb „ what a nice bakkie“ war „Becky“ als Name einfach gesetzt! Die Taufe fand in Hüll statt als der Korken einer Cremont-Flasche wie von selbst auf das Autodach ploppte.
Aber zurück nach Langenaltheim. Wir stehen für heute Nacht im so genanten Fahrerlager und stellen fest, wie neu wir in dieser Szene sind und dass es viel, viel schrägere Ideen gibt als mit einem Pickup mit Wohnkabine in „schweres“ Gelände zu fahren.
Das Fahrtraining erweist sich als absolut nützlich! Vormittags fast zwei Stunden Theorie von „Wie funktioniert ein Differential“ über „Warum sind Wasserdurchfahrten problematisch“ bis „Welche banalen aber in der Konsequenz ärgerlichen Fehler kann man einfach vermeiden“.
Nachmittags auf dem Gelände geht es dann in Schräglagen (die sich grauenhaft anfühlen, auf Fotos aber komplett harmlos scheinen), Steigungen rauf und runter, ausgewaschene Kurven entlang. Wir lernen, dass unser Auto vieles von selber gut macht (Berganfahr- und Abfahrassistenten), dass es lang ist und somit später bei Furten oder starken Bodenwellen aufzupassen ist, dass man hinten nicht aufsetzt. Uns wird nochmal klar, wie tief das Differential sitzt und wir sind überrascht, wie schnell doch ein Rad in der Luft hängen kann. Wir lernen, dass die Karosserie durchaus dafür gebaut ist, in sich zu arbeiten. Eine wichtige Erkenntnis ist auch, dass man sich immer den direkten Weg suchen sollte – den nimmt das Auto im Zweifel sowieso. Schräg in Steigungen und Gefälle einzufahren und dann zu lenken ist meist suboptimal. Dazu gibt es noch eine Menge weiterer Tipps von unserem ausgesprochen symphatischen wie kompetenten Trainer Roger.
Den Sonntag Abend nach dem Training verbringen wir dann lustiger Weise in dem Ort Pappenheim, was uns – aufgekratzt wie wir sind – zu endlosen Kalauern über die Pappenheimer verführt. Montag geht es weiter nach Sinsheim auf Familienbesuch.
Und Dienstag haben wir einen Termin mit Markus Gruse von Offroad Motorhomes in Mainz. Es soll die Fernreisesoftware eingespielt werden, so dass unser „zu modernes“ Auto in Afrika ohne Adblue und mit schlechtem bzw. stark sulphathaltigem Diesel klarkommt. Irgendwie fühlt es sich nach wie vor schräg an, ein Auto, das in Südafrika gebaut wurde, für eine Reise auf den afrikanischen Kontinent technisch modifizieren zu müssen.
Leider klappt das Ganze nicht auf Anhieb: Die Software ist auf das Baujahr 2021 abgestimmt, unser Auto ist Baujahr 2023 und somit muss die Software überarbeitet werden. Als wir mittags mit einer Cola in einem öden Industriegebiet rum sitzen und warten, haben wir einen emotionalen Tiefpunkt. Kann das Ganze überhaupt funktionieren? Zumindest haben wir das Prinzip verstanden und die nötigen Tools mit bekommen (Flasher und OBD-Dongle). Die Software spielen wir dann tatsächlich am nächsten Freitag auf und finden auch eine ganz gute Lösung, um den dann abzuklemmden Adblue-Pumpenstecker zu schützen: Der gute alte Küchengummihandschuh :-)
In Köln-Rodenkirchen finden wir für diesen Abend einen zwar großen, aber trotzdem sehr angenehmen Campingplatz direkt am Rhein. Praktisch auch: Es gibt ein wirklich gutes Restaurant und leckeres frisch gezapftes Kölsch.
Letzte Station ist nochmals Leverkusen. Bei Toyota-Weigler gibt es einen neuen Kraftstofffilter, eine Menge Ersatzteile zum mitnehmen, den All-Terrain-Reifen für das Ersatzrad und das letzte Teil des Unterfahrschutzes.
Fertig! Auf nach Hamburg für den Endspurt. Packen ist angesagt!