2017/08/30

Tag 32: Nähe Zharma (Camping) - Taldyqorghan

 

Ich muss doch mit Ohrenstöpseln schlafen, weil die Bahn zu hören ist, aber mit Nachbarn ist das trotz Wildcampen ok. Bin wieder mal früh wach, gerade habe ich keine so langen Schlafbedürftnisse. Ich vertreibe mir die Zeit mit Fotos posten und Dokumentation, bis sich auch Jane und Pete regen. Kaffee, Honigbrot, etwas quatschen (ich liebe das wunderbare britische Englisch), Tipps austauschen, einpacken, losfahren.

Die Straße ist eher schlecht, die Strecke etwas öde - auch den LKW macht der schlechte Straßenzustand zu schaffen, immer wieder stehen welche an der Seite und es wird irgendwas repariert. Und ich merke auch wieder das nicht optimal eingestellte Federbein.

Richtung Osten sehe ich mächtige Berge, mit Schnee bedeckt - die müssen schon in China liegen. Gestern war ja sehr lustig, dass mein Navi mich immer wieder nach China lotsen wollte. Geht ja aber leider nicht so einfach.

Ein anderer BMW-Motorradfahrer und ich überholen uns immer mal wieder - Ilja ist nur mit Topcase unterwegs und spricht ganz gut Englisch. Und so können wir uns ein wenig unterhalten. Ich versuche Strecke zu machen, denn ich habe das Gefühl, ich komme in dieser weiten Landschaft gar nicht voran. Wäre die Straße nicht so holperig, würde man wahrscheinlich einschlafen - endlos geradeaus und nichts los. Kaum ein Dorf, selten eine Tankstelle. Und dabei durchquere ich Kasachstan von Nord nach Süd an einer schmalen Stelle - wie mag es dann erst von Ost nach West sein. 

Lustig, manchmal halten Autos an, wenn ich etwas fotografiere und an der Tankstelle machen die Leute gerne ein Selfie mit mir. Die Leute sind freundlich und kommunikativ - wirklich klasse.

Ich suche mir heute ein Hotel, ich brauche doch mal eine Dusche. Super Bett, alles sauber und die Rezeptionistin ist so schlau, einfach jemanden anzurufen, der besser Englisch kann als sie. Und so bekomme ich auch organisiert, dass ich Wäsche abgeben kann.

Und dann kommt noch Ilja in die Lobby, lustig. Ich gehe etwas essen, er kommt später dazu und wir unterhalten uns noch sehr nett. Er ist 40, hat eine 20-jährige Tochter, kommt aus Almaty, ist seit letztem Jahr arbeitslos, aber schon viel gereist. Das Motorrad hat er sich gebraucht in Russland gekauft. Wir machen beide das Beste aus unserer Lebens- bzw. Arbeitssituation - wir reisen!

Ich schlafe gut und Frühstück soll es um 8 geben.