2017/08/06

Tag 08: Tatarsk - Barnaul

 

Ich bin gegen 7 aufgestanden und habe rasch gepackt, denn Frühstück sollte es heute in dem Hotel sowieso nicht geben. Und so hatte ich noch die Freude, die letzte Morgendämmerung zu erleben. Und ich freue mich, heute in Barnaul anzukommen und die Anderen zu treffen.

Beim Tanken habe ich eine nette Begegnung mit einem russischen Biker, der mir bei der Klärung der Frage des Volltankens hilft. Und als ich auf die dreckigen Scheinwerfer deute, hat er ruckzuck eine Spray-Schaum-Dose zur Reinigung parat. Sehr nett. Und dann kommt auch noch ein Mann um die Zapfsäule herum, der auf Deutsch fragt, ob es Probleme gäbe und er übersetzen solle. 

Es stellt sich heraus, dass er schon lange in Deutschland lebt und mit seiner Familie in dieselbe Richtung fährt wie ich. Er meint, dass sie sich viel Zeit gelassen haben, aber in Wirklichkeit haben sie es 500 km weiter als ich und sind auch nur 7 Tage unterwegs. Normalerweise fähren sie die 6500 km in 5 Tagen! Kaum zu glauben - er hat das Kennzeichen HD und kommt aus Wiesloch! (Für alle, die nicht wissen, wo das ist: bei Sinsheim, wo ich aufgewachsen bin.) Verrückt. Ich treffe die Familie im Laufe des Tages an einer anderen Tankstelle nochmals wieder. 

Ich komme nicht so rasch voran, wie ich dachte: ca. 100 km vor Novosibirsk (und etwa 300 km vor meinem Ziel) habe ich eine Platten! Ich bin durch eine Baustelle gefahren und erst dachte ich, dass das Schlingern am schlechten Straßenbelag liegt. Der Straßenbelag ist in Längsrichtung abgefräßt. Leider realisiere ich erst spät, dass der Reifen Luft verliert und da ist er auch schon richtig heiß gelaufen. Ein Metallstift ist der Übertäter und so flicke ich zum ersten Mal an der Straße einen Reifen. Ist wirklich easy und hat gut und schnell geklappt.

Wie schön: Dan war gerade ins Hotel zurück gegangen, um zu schauen, wo ich bin, nur um festzustellen, dass ich gleich da bin. Er kommt aus dem Hotel in dem Moment, in dem ich ankomme - super geil! Wunderbar! Fast, wie nach Hause kommen.

Erstmal duschen und mich organisieren und dann gibt es Sekt und Wodka und Snacks für alle. Wir haben uns viel zu erzählen und ich lerne endlich auch Trevor und Orvar persönlich kennen. Wir werden ein gutes Team, das steht gleich fest.

Ach ja: Kurz nachdem wir uns alle begrüßt haben, kommt dann auch Andrew, unser Reifenkontakt in Barnaul und bringt uns die hierher bestellten Reifen und andere diverse Sachen.