2017/07/31

Tag 02: Bialystok - Litauen - Lettland (Luzda)

 

Ich bin als einer der ersten beim Frühstück und freue mich an Latte Macchiato aus dem Automaten.

Beim Packen meines Mopeds, welches nachts in einer gesicherten Umzäunung geparkt hat, sehe ich einen Italiener - Alberto - gerade auch sein Motorrad packen. Wir beschließen, ein Stück zusammen zu fahren, was in der Kommunkation aber erstmal nicht ganz einfach ist. Ich finde diese Italiener einfach mutig: Alberto plant, wenn er in zwei Jahren in Rente geht, eine Weltumrundung, und das ohne Sprachkenntnisse. 

Ich fahre voraus, denn ich habe ein Navi und Alberto orientiert sich nur über sein Mobiltelefon. Wir fahren lange östlich entlang einer bedrohlich wirkenden Gewitterfront. Und so fahren wir rasch ohne Pausen weiter in der Hoffnung, dem Unwetter zu entkommen. Aber in Lettland erwischt es uns. Wir müssen an der Straße anhalten und uns unterstellen und warten rund eine halbe Stunde ab, bis es wieder besser wird. Wir stellen dann fest, dass es ein echter Sturm war, denn auf den Straßen liegen Äste und sogar Bäume, die es umgeweht hat.

Wir trennen uns etwa 100 km vor meiner geplanten Unterkunft, die etwa 50 km vor der Grenze zu Rußland liegt. Ich mag auch nicht mehr so lange fahren.

Zwei der drei Unterkünfte, die mir Brigitte über Booking.com vorausgewählt hat sind schon ausgebucht, das dritte Motel Golden Fox) ist auch das nächste und zudem preiswert - es erweist sich später auch als glückliche Wahl.

Einschub: Polen, Letten und Litauer können durchaus gut Englisch, es scheinen viele Letten und Litauer auch in England zu arbeiten. Man sieht viele Autos mit britischem Kennzeichen.

Das Motel ist eher ein Privathaus mit einer Wohnung in der die Zimmer angeboten werden. Betrieben von einem total netten Ehepaar etwa in meinem Alter. Er ist Lette, sie Russin, und sie sind wirklich sehr fürsorglich und helfen mir gleich nach der Ankunft, das Einreiseformular für Russland auszufüllen - gut so, weil es ist nur auf Russisch. Sie nehmen sich über eine Stunde Zeit, um es mit mir gemeinsam auszufüllen. Sie erklären mir dabei das gesamte Prozedere und obwohl ich trotzdem noch ein paar Fehler mache und noch zwei Stunden benötige, um über die russische Grenze zu kommen, hätte das ohne die gute Vorbereitung durch meine Gastgeber viel, viel länger gedauert.