Freitag 17.04.2015

Poitiers - Vitoria-Gasteiz

 

Nach einer etwas unruhigen Nacht - durch das lange Sitzen auf dem Motorrad bei teilweise etwas kühlen Bedingungen und wegen der vielen Biere am Abend zuvor musste ich nachts zig-mal auf die Toilette - war kein allzu frühes Aufstehen angesagt.

Bei Felix und Eszter erhalte ich noch ein leckeres Frühstück. Eszter muss allerdings bald zur Arbeit los. Felix, der erst am Nachmittag einen Kundentermin hat, bietet an, mir eine Führung durch Poitiers zu geben. Und er ist wirklich ein sehr kompetenter Stadtführer für Poitiers, das zahlreiche alte Kirchen und andere historisch bedeutende Gebäude oder Plätze zu bieten hat. Sollte ich noch einmal in die Nähe kommen, würde ich mir gerne mehr Zeit nehmen, Poitiers anzusehen. Erst recht, wenn ich dann wieder Felix als kompetenten Stadtführer treffen kann, das wäre toll!

Leider muss ich mich aber schon nach knapp mehr als einer Stunde Rundgang wieder auf den Weg machen. Immerhin ist es noch ein ziemliches Stück Weg nach Vitoria-Gasteiz in Nordspanien, wo ich mich darauf freue Alvaro wiederzutreffen, einen Couchsurfer, der bereits zwei Mal bei uns in Hamburg zu Gast war.

Zunächst fahre ich auf Felix Empfehlung hin ein Stück Landstraße. Nach etwa 100 km komme ich dann aber wieder auf die Autobahn und muss dann auch bald wieder Maut bezahlen. An diesem Tag wird das besonders nervig, denn die Stationen, in denen ich mit dem Moped einfahre, um zu bezahlen, sind offensichtlich falsch programmiert, denn in dem Fall, wenn ich gerade bezahlt habe, die Schranke hoch und das Licht grün ist, ich noch meine Sachen wieder einräume und die Handschuhe wieder anziehe, wenn dann ein Auto hinter mir in die Station einfährt, dann geht plötzlich das Licht auf rot und die Schranke runter. Und dann stehst Du dumm da. Das passiert mir zwei Mal. Beim ersten Mal komm ich gerade noch so unter der schließenden Schranke durch, werde aber geblitzdingst (mal sehen, ob da je was kommt, den Original-Zahlbeleg hab ich noch), das zweite Mal ist die Schranke zu und ich rufe die Hilfe per Knopfdruck, die mir zig Mal etwas sagt, was ich nicht verstehe. Sie versteht mich auch nicht. Also ein Patt. Dann kommt ein Techniker, der zig Mal meinen Beleg und meine Kreditkarte prüft und am Automaten rummacht, dann wieder prüft. Ich biete ihm irgendwann entnervt 10 Euro, einfach nur dafür, dass ich endlich weiterfahren kann. Ich habe mit diesen elenden Mautstationen an diesem Tag etwa ein Stunde Zeit verloren ... das nervt schon gewaltig bei so einer langen Strecke.

Bei einer anderen Mautstation funktioniert meine Kreditkarte einfach nicht, ich drück wieder den Knopf, dieses Mal lässt man mich einfach durchfahren. Diese Dinger nerven einfach tierisch. Besonders als Mopedfahrer, wo man immer mit den Sachen rumtütteln muss. Für den Rest der Reise habe ich mir dann angewöhnt, nach dem Zahlen erst mal so schnell wie möglich durch die Schranke durch und dann wieder alles Verstauen und Antütteln.

Besonders als es dann so alle halbe Stunde eine neue Mautstation gibt, an der man 5-10 Minuten warten muss, bis man endlich zahlen kann, fragt man sich dann schon, ob es eigentlich noch bescheuerte Möglichkeiten gibt, den Verkehr auszubremsen. Auch fängt man dann plötzlich an, über eine verschärfte Ausländermaut in Deutschland mit einigen besonderen Schikanen für Ausländer nachzudenken.

Ok, genug gezetert.

Bei den Spaniern waren dann die ersten paar Mautstellen wenigstens mit Menschen und nicht mit Automaten besetzt. Da bezahl ich doch schon viel lieber ...

So kam ich doch erst recht spät in Vitoria-Gasteiz an. Wie besprochen treffe ich Alvaro an einem Platz, den er mir genannt hat. Dort wartet er schon mit seiner Freundin Iris, die gerade auch zu Besuch ist.

Alvaro hat mich in einer Wohnung untergebracht, die gerade leer steht. Er und Iris wohnen während ihres Besuches auch dort. Ich werde von Beiden herzlich begrüßt und bestens versorgt. Wirklich schön, solche Freunde zu haben!

Wir machen noch einen Spaziergang in Vitoria, das uns Alvaro mit großer Begeisterung zeigt. Natürlich gibt es viele Ecken, die für ihn mit Erinnerungen verbunden sind.

Abends trinken wir in einer Bar noch ein Glas Wein zusammen.