Tag 33: Cameron Lake Campground - Prince George

 

Ich werde früh um 6 Uhr geweckt durch den warmlaufenden Motor des nebenanstehenden Pickups mit Riesentrailer. 

So beschliesse ich, auch zeitig loszufahren und packe meine Sachen zusammen. Ist zwar schon beinahe Zechprellerei, da ich für die Übernachtung noch nicht abkassiert worden bin (auf dieser Site ist keine Selbstregistrierung möglich), aber auf der anderen Seite ist der Platz auch nicht so toll, denn auch in der Nacht sind immer wieder Autos an der nahegelegenen Straße vorbeigedonnert.

Am Morgen ist noch recht frisch und der Rauch begleitet mich wie schon seit Tagen auch heute.

Ich komme an die Abzweigung nach Mackenzie River, wo ich tanke und checke, ob ich Internet habe. Dabei stelle ich fest, dass gegenüber eine Touristeninfo ist, die ich dann auch umgehend aufsuche, ein alter Eisenbahnwagen, umgebaut zum Infozentrum.

Die Mitarbeiterin Linnea begrüßt mich herzlich und ist sehr bemüht. Ich bekomme Kaffee, darf ins Wifi und meinen Computer aufladen und später auch die Powerbank.

Ich muss Daten für die Arbeit herunterladen und einige Mails beantworten. Das Wichtigste aber ist der Anruf bei Air Canada Cargo, denn meine zweite Mail bleibt auch unbeantwortet. Dieses Mal buche ich den Rücktransport telefonisch, denn ich will es nicht noch einmal mit ner Mail versuchen. Glücklicherweise darf ich vom Festnetz der Touristeninformation telefonieren und Linnea hilft mir auch bei der Kommunikation, indem sie einige Angaben durchgibt, denn ohne das englische Buchstabieralphabet geht bei der schlechten Verbindung gar nichts. Buchstabieren in Englisch mit dem „Alpha … Zulu“ ist wirklich nicht meine Stärke. Die Buchung klappt, ich bekomme eine Bestätigungsmail. Und sie hilft mir noch eine Mall im Prince George zu finden, wo ich wegen der SIM-Karte nachfragen kann.

Als ich Linnea erzähle, dass Brigitte morgen nach Prince George kommt, ruft sie dort eine Kollegin an, um herauszufinden, ob die Flüge eigentlich überhaupt gehen, denn um die Mittagszeit war es wohl ziemlich dunkel in Prince George. Glücklicherweise werden keine Flüge ausgesetzt und für morgen ist Besserung in Sicht.

Um ein wenig die Freundlichkeit von Linnea zu erwidern, mache ich für sie Fotos von einem Zigaretten-Brandfleck auf dem Parkplatz vor der Info, über den sie sich ziemlich und zu recht aufregt. Da gibt es so viele Wildfire in Kanada und dann schmeissen die Leute ihre Kippen weg, ohne sie auszutreten. Wie blöd muss man eigentlich sein?

Eigentlich schade, dass ich keine Zeit habe, in das Tal, das ich mal in meiner ursprünglichen Planung mit drin hatte, reinzufahren.

Nachdem ich noch mit zwei deutschen jungen Frauen gesprochen habe, die für eine längere Reise mit einem gekauften Van unterwegs sind, mache ich mich nach ein/zwei Stunden, die ich hier verbracht habe, auf den Weg nach Prince George.

In Prince George zahle ich in dem Telefonladen noch mal was auf mein Mobiltelefonguthaben ein, so dass ich das noch einen weiteren Monat nutzen kann.

Ein bisschen Cash ziehe ich hier auch noch gleich aus einem Automaten.

Ich fahre dann noch mal kurz am Flughafen vorbei und frage noch mal wegen Flugbeeinträchtigungen nach.

Nach einiger Suche entscheide ich mich für einen stadtnahen privaten Campground mit Wifi und warmen Duschen.

Danach fahre ich noch mal in die Stadt, um noch ein paar Vorräte einzukaufen. Anstelle von Essen gehen, entscheide ich mich für frisch hergestellte Sushi aus dem Supermarkt, der ein wahrer Genuss ist hinsichtlich Größe und Angebot im Vergleich zu den kleinen Orten im Norden des Landes.

Ich schaffe es gerade rechtzeitig zurück zum Campground, um noch einen Weckanruf an Brigitte abzusetzen, um den sie mich zur Sicherheit gebeten hatte.