Donnerstag, 08.09.2016

Camping Gran Bosco – Assietta Kammstraße – Col du Sommelier – Camping Gran Bosco

 

An diesem Tag wollte ich endlich Schotterstraßen unter die Reifen nehmen. Darauf hatte ich mich schon seit der Reise nach Albanien im Frühjahr gefreut.

Zunächst fahre ich zur Assietta-Kammstraße (Strada dell'Assietta). Die Wetterbedingungen sind gut, vielleicht ein wenig zu heiß, aber lieber Sonne als Regen. Schon die Anfahrt über Susa ist ein Genuß. Schon bald geht die Straße dort in Schotter über. Ich habe Glück und kann einen gerade stehenden Konvoi von etwa 20 Vierrad-Autos überholen. Ich bin froh, nicht in der Hauptsaison hier zu sein. Da ist vermutlich Dauerstau auf den Schotterpisten in der Gegend.

Schon recht bald erreiche ich den Anfang der Assietta. Die Strecke ist einfach traumhaft. Zu fahren ist sie recht leicht. Das Einzige, worauf man aufpassen muss, sind gelegentliche Bodenwellen, die schon zum Aufsetzen führen können, wenn man wie ich etwas zu schnell durchfährt. Ansonsten liesse sich die Assietta in diesem Zustand auch ohne Probleme mit voller Beladung und so ziemlich jedem einigermaßen geeigneten Motorrad durchfahren.

Ich treffe mehrmals einen Luxemburger, der mit seiner noch sehr neuen GS unterwegs ist. Kurz nach der Ausfahrts-Schlagbaum der Assietta treffen wir uns wieder und kommen ins Gespräch. Da er seine Routen auf dem GPS irgendwie verloren hat, schliesst er sich mir an, da ich an diesem Tag noch mehr Schotter will und auch noch Zeit ist.

Wir fahren gemeinsam ins Tal hinab und dann Richtung Col du Sommelier. In Bardonecchia nehmen wir noch ein spätes Mittagessen zu uns und dann geht das Abenteuer weiter.

Der Col du Sommelier ist auf einigen nicht allzulangen Passagen etwas anspruchsvoller als die Assietta. Es gibt einen Teil schon recht weit oben, wo recht grobes Gestein auf dem Weg liegt. In einer Kurve kommt mein Begleiter aus dem Gleichgewicht. Er hat nur Straßenbereifung und verliert die Traktion und kippt. Nun, das gehört sich einfach so. Bewundernswert, dass er es so locker aufnimmt, dass seine neue Maschine ein paar Kratzer bekommen hat.

Der Col du Sommelier ist schon beeindruckend. Zwei Motorradfahrer sind noch einen steilen Abhang hochgefahren. Einer von ihnen versucht es noch ein zweites Mal und stürzt dabei aber. Nichts passiert.

Wir müssen denselben Weg wieder zurückfahren, aber auch in dieser Richtung haben wir viel Spaß und einige wunderschöne Ausblicke.

Leider reicht die Zeit nicht, noch eine weitere Strecke an diesem Tag anzugehen, so dass wir entscheiden, gemeinsam zum Camping Gran Bosco zurückzufahren, um dort gemeinsam zu Abend zu essen. Mein Begleiter muss dann später noch weiter nach Susa, wo er sich in einem Hotel einquartiert hat.

Ein toller Tag, den ich sehr genossen habe. Das besondere Highlight war, noch einen neuen Freund gefunden zu haben. Schade, dass wir nicht noch am nächsten Tag zusammen weiterfahren können, da er nach Hause muss und ich auch weiter Richtung Süden.